Ein Einsatztrupp schafft Ordnung! Müll muss entsorgt, Grünanlagen gepflegt, Spielgeräte gewartet und Gefahrenstellen beseitigt werden. Der Trupp erledigt alles mit Hingabe, spielt dabei gern auch Blasmusik oder trällert ein Liedchen. Doch dieses Mal ist alles anders. Plötzlich steht da ein mysteriöser Gegenstand, der niemandem zu gehören scheint. Wie kommt der dahin? Wer hat ihn dorthin gestellt? Und was ist da drin?
Der Einsatztrupp fährt alles auf, um eine drohende Katastrophe abzuwenden. Mit viel absurdem Humor und blecherner Musik spielen die sechs Performer*innen gegen die Sorgen und Ängste der Gegenwart an und demonstrieren unerschütterliche Zuversicht.
Theater Marabu ist mit seinen Produktionen auf den wichtigsten regionalen und überregionalen Theaterfestivals vertreten und war bereits in 17 Ländern zu Gast. Sie wurden vielfach ausgezeichnet. 2015 erhielt die Gruppe den ASSITEJ Preis für besondere Verdienste im Theater für junges Publikum und den INTHEGA Preis für richtungsweisendes Theater.
Open-air Produktion!
Mehr Informationen zur Inszenierung findet ihr hier.
Nach allen Vorstellungen finden direkt im Anschluss mehrere Nachgespräche statt, die maximal 90 Minuten dauern. Die Aufteilung auf die Gespräche erfolgt vor Ort. Es gibt immer auch räumlich barrierefreie Angebote. Informationen zu den Moderator*innen findet Ihr hier.
Stückentwicklung: Ensemble
Komposition: Eifler/Gubesch/Spies
Ausstattung: Bernd Knetsch, Regina Rösing
Performance / Musik: Silas Eifler (Helikon Tuba), Tobias Gubesch (Posaune), Julia Hoffstaedter (Klarinette), Tina Jücker (Saxophon), Leonhard Spies (Trompete), Claus Overkamp (Trommel)
Musik- und Theaterpädagogik: Vivien Musweiler
Gefördert durch: NRW-Landesbüro freie darstellende Künste e.V., Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Fonds Darstellende Künste Berlin: NEUSTART KULTUR, Take Action.
Wer das Chaos beherrscht
„Ach, Sie sind am Theater? – haben Sie auch einen richtigen Job?“ Das Theater Marabu entführt uns mit seiner Produktion „Master of Desaster“ verspielt und musikalisch in die Welt „echter Arbeit“ eines Trupps zur „Straßenunterhaltung“, der durch das plötzliche Auftauchen eines höchst verdächtigen Gepäckstückes in Alarmbereitschaft versetzt wird.
Eine Sicherheitschoreographie entfaltet sich vor den Augen des Publikums rund um den klappernden Schulranzen, Hep! Hep! Hep!, werden Pylone aufgestellt und Flatterbänder gezogen. Statt der Workingclass im Blaumann ist jetzt das THW als Katastrophenschutz im Einsatz.
Wo andernorts Aluhüte vor kosmischen Strahlen schützen, empfangen hier selbst gebaute Antennen Signale aus dem Äther, Rauschen, Musik, Klänge, Wort- und Satzfetzen unter anderem über die beruhigende Wirkung eines Kartoffelsalates. Nachdem der erste Entschärfungsversuch scheitert, verspricht Rettung nur noch „schweres Gerät“, genauer der HP49-T12, der aber bis heute noch nie zum Einsatz kam...
Während jugendliche und erwachsene Zuschauer*innen sich an Referenzen zu Katastrophenfilmen erfreuen, engagieren sich die Kinder immer mehr bei der Unterstützung der Marabus gegen den Nebel des Grauens.
Mit der Open-Air Produktion erweisen sich die Spielenden des Marabu Ensembles als „Masters of Desaster", in dem sie selbiges gekonnt heraufbeschwören und gleichzeitig mit Hilfe des jungen Publikums, die damit verbundenen Ängste und Sorgen angstfrei und gefahrlos, aber trotzdem sehr auf- und anregend sichtbar machen und bei ihrer Bewältigung helfen. Ein „Straßenunterhaltungsdienst“ der allerbesten Sorte, der den Weg bzw. den Blick frei macht auf Verwerfungen der Corona-Krise gerade auch für Kinder und Jugendliche, der auch durchaus kritisch Maßnahmen und Verhältnismäßigkeiten hinterfragt und der gleichzeitig im Dialog mit dem Publikum den Kindern das Heft des Handelns wieder in die Hand gibt.
Winfried Tobias
In Master of Desaster wird laute Musik gespielt. Dadurch können sensorische Reize stimuliert werden.
Auf eigene Verantwortung anschauen, also selbst entscheiden, ob Sie sich von dem Stück getriggert fühlen könnten oder nicht.