Willkommen im Universum der fucking P*b*rt*t!
Während am Anfang noch alles ganz ruhig erscheint, biegen sich unter den Brettern des Theatersaals die Hormone. Seid ihr euch sicher, dass heute ein guter Zeitpunkt ist, um in eine Theatervorstellung zu gehen? Wäre echt nett, wenn hier mal irgendwer helfen würde. Wenn die wachsenden Teile, Flüssigkeiten und Stimmungsschwankungen mal eine klare Ansage machen könnten, wie man mit ihnen umgehen soll. Aber nein, eh alles zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn oder merkwürdig verfärbt. Ja, glotzt Ihr nur!
PINSKER+BERNHARDT laden (wirklich!) alle ab 12 Jahren ein, die fucking P*b*rt*t als den ultimativen Brain-Body-Killer aller menschlichen Zustände zu ergründen. Das Theater wird dafür zum Körper-Laboratorium, in dem wachsende Pickel und Schamhaare das Kommando übernehmen, während das Personal versucht, diesem absurden Spektakel auf den Grund zu gehen, um endlich die Bühne für das an diesem Abend geplante Tanzsolo freizumachen.
PINSKER+BERNHARDT sind Janna Pinsker und Wicki Bernhardt. Am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen gegründet, verbindet das Duo die Linien von postdramatischem Theater, Choreografie und Performance für ein junges und generationsübergreifendes Publikum. Formaler Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es, Ideen zum menschlichen Körper und kollektiven Biographien in räumliche Anordnungen und Objekte zu projizieren. Mit einer absurd-fragmentarischen und spielerisch-konfrontativen Ästhetik verhandeln sie dabei Themen wie Scham, körperliche Veränderung oder die Macht von Paarbeziehungen. Zu ihren Kooperationsparter*innen gehören u. a. das Künstler*innenhaus Mousonturm, das FFT Düsseldorf, das Junge Nationaltheater Mannheim, das Hessische Landestheater Marburg und das Theater an der Parkaue Berlin. Das Duo initiierte mit „Talk ohne Show“ eine Netzwerkinitiative, die bundesweit Akteur*innen im Theater für junges Publikum verbindet. PINSKER+BERNHARDT erhalten die Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main, sowie die Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste.
Mehr Informationen zur Inszenierung findet ihr hier.
Nach allen Vorstellungen finden direkt im Anschluss mehrere Nachgespräche statt, die maximal 90 Minuten dauern. Die Aufteilung auf die Gespräche erfolgt vor Ort. Es gibt für dieses Gastspiel immer auch ein Gespräch in Englisch (oder mit englischer Dolmetschung) sowie räumlich barrierefreie Angebote. Informationen zu den Moderator*innen findet Ihr hier.
Konzept und Künstlerische Leitung: Janna Pinsker und Wicki Bernhardt
Performance: Wicki Bernhardt, Frithjof Gawenda, Johannes Karl, Mia Werner
Bühne: Arnita Jaunsubrēna
Kostüme: Martha Pinsker
Musik: Jan Preißler
Lichtdesign: Patrick Faurot und Stine Hertel
Licht-Operator: Patrick Faurot
Sound: Max Smirzitz
Produktionsleitung: Verena Strasser
Assistenz: Maria Werner
Eine Produktion von PINSKER+BERNHARDT in Koproduktion mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main und dem Jungen Nationaltheater Mannheim. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Stiftung der Nassauischen Sparkasse für Kultur, Sport und Gesellschaft und durch f.f.m – Freunde und Förderer des Mousonturms. PINSKER+BERNHARDT wird unterstützt durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz (Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).
Wenn die Schamhaare an unangenehmen Stellen anfangen zu sprießen, Pickel sich schmerzhaft unter der Haut nach außen bohren, die Achseln beißend riechen, wenn Eiter aus den Poren schießt und die Schwellkörper in unpassenden Momenten anschwellen, wenn Heiterkeit zu Trauer umswitcht, ja dann bist du in der Pubertät. Alles unangenehm, peinlich und zu sehen in „Body Boom Boom Brain“ von PINSKER+BERNHARDT.
Ein etwas anderes Tanzsolo, in der die Protagonistin die Decke erklimmt oder den Bühnenboden zerreißt, sich in den unpassendsten Momenten verwandelt und die Sicht versperrt. Ohne Rücksicht auf den Theaterapparat verschafft sich der Star des Abends seinen Freiraum, wächst buchstäblich über sich hinaus und hält nicht nur das Publikum auf Trab. Die Inszenierung von „Body Boom Boom Brain“ schafft es, mit wenig gesprochener Sprache, das Innenleben eines pubertierenden Wesens nach außen zu stülpen. PINSKER+BERNHARDT bedienen die körperlichen Eigenheiten eines sich verwandelnden Menschen und finden eine besondere Form, diese erfahrbar zu machen. Die Idee ist unfassbar klug und macht unheimlich viel Spaß!
Malte Andritter
In Body Boom Boom Brain wird mit Nebel und stellenweise Dunkelheit gearbeitet, hinzu kommt der Einsatz von Stroboskop. Dadurch können sensorische Reize durch den Geruch und durch schnell pulsierendes Blitzlicht stimuliert werden. Zudem gibt es in Body Boom Boom Brain interaktive Elemente, wo das Publikum miteinbezogen wird.
Auf eigene Verantwortung anschauen, also selbst entscheiden, ob Sie sich von dem Stück getriggert fühlen könnten oder nicht.